Logo
Menü

Startseite » Alarmstufe Rot: Reha und Vorsorge in Gefahr
15.09.2022

Alarmstufe Rot: Reha und Vorsorge in Gefahr

Mitmachen!

Die Reha braucht Ihre Unterstützung. Geben Sie hier der Initiative „REHA. MACHT’S BESSER!“ Ihre Stimme:

Für die Reha stimmen

Die Reha- und Vorsorge-Einrichtungen in Deutschland schlagen Alarm: Viele sehen sich in ihrer Existenz gefährdet, da sie weder die enormen Preissteigerungen noch die gleichzeitigen Belegungs- und Einnahmeausfälle über ihre Vergütungssätze finanzieren können.

In  einer bundesweiten Kampagne von Krankenhäusern und Reha-/Vorsorgeeinrichtungen unter dem Namen „Alarmstufe Rot“ fordern die Kliniken von der Politik einen sofortigen Inflationsausgleich. Wenn schnelle Soforthilfen ausbleiben, droht ein Versorgungskollaps – warnen die Reha-Kliniken.  Das bedeutet de facto: Bei Reha-Schließungen aufgrund von Insolvenz, können Krankenhäuser ihre Patient:innen nicht mehr zeitnah in die Anschluss-Rehabilitation entlassen. Die Folgen für die Patient:innen mit Reha-Bedarf wären fatal.

Der Bundesverband Deutscher Privatkliniken e.V. (BDPK e.V.) hatte Anfang September 2022 eine repräsentative Blitzumfrage unter seinen Mitgliedseinrichtungen durchgeführt. Danach sind bei den 200 befragten Kliniken die Kosten für Sachmittel, Lebensmittel und für den medizinischen Bedarf gegenüber dem Vorjahr um bis zu 30 Prozent gestiegen. Die bevorstehende Explosion der Energiekosten um bis zu 400 Prozent wird viele Reha- und Vorsorge-Kliniken in eine existenzielle Krise führen. Da die Vergütungssätze, die die Einrichtungen von den Krankenkassen und der Rentenversicherung für die Behandlung bekommen, langfristig fixiert sind, bleiben die Einrichtungen auf diesen Kostensteigerungen sitzen.

KostenanstiegAufgrund der anstehenden Preissteigerungen für Strom und Gas blicken die Kliniken mit  größter Sorge auf den bevorstehenden Herbst. Denn wenn die meist längerfristig bestehenden Lieferverträge mit den Energieversorgern in Kürze auslaufen und höhere Gebühren fällig werden, steigen die Energiekosten von zurzeit rund fünf Euro pro Tag und Patient auf über 20 Euro. Bei durchschnittlichen Vergütungssätzen von 120 Euro pro Tag können sich die Kliniken diese Mehrkosten kaum leisten. Das heißt, viele Kliniken müssten buchstäblich „das Licht ausmachen.“ Hinzu kommen im November deutlich höhere Personalkosten durch das dann zu zahlende Weihnachtsgeld.

Nach wie vor sind die Reha-/Vorsorgeeinrichtungen zudem von den Corona-Folgen betroffen. Der Belegungs- und Einnahmerückgang liegt bei bis zu 20 Prozent. Unterstützungsmaßnahmen für die Reha-/Vorsorgeeinrichtungen sind zum 30. Juni 2022 ausgelaufen und wurden nicht verlängert. Stattdessen fordert die Deutsche Rentenversicherung derzeit bei einer Vielzahl der Einrichtungen die zuvor gewährten Coronahilfen zu 70 Prozent zurück.

BelegungsrückgangDer BDPK sieht die Politik und Kostenträger in der Verantwortung. Jeder Politiker und jeder Funktionsträger müsse alles dafür tun, dass die Versorgung der Patientinnen und Patienten mit Rehabilitations- und Vorsorgeleistungen sichergestellt bleibt. Wenn Reha- und Vorsorge-Kapazitäten wegbrechen, drohe ein Versorgungskollaps in den Krankenhäusern. Diese sind darauf angewiesen, die Patienten zeitnah in die Anschlussrehabilitation entlassen zu können. Politik, Krankenkassen und Rentenversicherung müssten ihre Verantwortung wahrnehmen und eine sofort wirksame Anpassung der Preise möglich machen. Durch einen Inflationszuschlag entstehende Mehrkosten werden aufgefangen, weil die Krankenkassen und die Deutsche Rentenversicherung als die größten Träger für Leistungen der medizinischen Rehabilitation während der Corona-Pandemie rund 1,5 Mrd. Euro Minderausgaben bei den Reha-Leistungen hatten.

nach oben