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24.01.2024

Reha-Statistik veröffentlicht

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Vor-Corona-Niveau längst nicht erreicht

Dass die Antrags- und Bewilligungszahlen der gesetzlichen Krankenkassen für Reha und Vorsorge im Jahr 2022 gestiegen sind und auch die Ausgaben gegenüber 2021 um etwa neun Prozent zugelegt haben, ist auf den ersten Blick positiv. Doch das Bild trügt.

Bild mit Tortendiagramm, Säulendiagramm und Ballendiagramm
Quelle: Canva

Die aktuelle Reha-Statistik der Krankenkassen verzeichnete für das Jahr 2022 rund 670.000 Fälle mit reinen medizinischen Reha-Leistungen – das ist gegenüber 2021 eine Steigerung von neun Prozent. Die höchsten Steigerungen gab es in der Orthopädie (16 Prozent) und bei Psychischen Erkrankungen (13 Prozent). Ein Mehr an Leistungsfällen sind diese Zahlen allerdings nicht, da es rund 12 Prozent weniger Fälle waren als im Vor-Corona-Jahr 2019. Das gilt auch für die Zahl der Anträge auf eine stationäre Reha. Sie stieg 2022 gegenüber dem Vorjahr zwar um 10 Prozent auf 832.576, lag aber noch deutlich unter der Zahl von 940.898 Anträgen im Jahr 2019. Besonders stark ist der Antragsrückgang von 2019 zu 2022 in der ambulanten Reha (minus 41 Prozent), bei der stationären Vorsorge (minus 27,4 Prozent) sowie bei der Mutter-Vater-Kind-Reha (minus 32 Prozent).

Dass die Antrags- und Bewilligungszahlen der gesetzlichen Krankenkassen für Reha und Vorsorge im Jahr 2022 gestiegen sind und auch die Ausgaben gegenüber 2021 um etwa neun Prozent zugelegt haben, ist auf den ersten Blick positiv. Schaut man genauer hin wird deutlich: Der Reha-/Vorsorge-Anteil an den Gesamtausgaben der Krankenkassen beträgt gerade mal ein Prozent und ist damit heute genauso niedrig wie zur Jahrtausendwende.

Ähnliches Bild in der Deutschen Rentenversicherung

Auch die Reha-Statistiken der Deutschen Rentenversicherung (DRV) zeigen im Reha-Bericht 2023 für 2022 eine Steigerung der Anträge und der durchgeführten Leistungen gegenüber 2021. Die DRV führte 922.820 medizinische Reha-Maßnahmen durch, was einem Plus von 3,6 Prozent entspricht. Gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 war es aber ein Minus von 12,4 Prozent.

Wie in der Krankenversicherung wurde also auch in der DRV bei der Reha noch nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht. Die DRV-Ausgaben für Leistungen für Rehabilitation lagen 2022 bei etwa 6,96 Mrd. Brutto, darin enthalten sind allerdings 69 Mio. Euro, die pandemiebedingt durch das Sozialdienstleister-Einsatzgesetz (SodEG) als Zuschüsse an rund 300 medizinische Rehabilitationseinrichtungen und Anbieter von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben gezahlt wurden, mit denen die Rentenversicherung in einem Vertragsverhältnis steht. Wie schon zuvor in den Jahren 2020 und 2021 wird die Statistik durch diese SodEG-Vorschusszahlungen verfälscht, da diese den stationären medizinischen Leistungen für Erwachsene zugerechnet werden, obwohl sie auch an ambulante Reha-Einrichtungen, Einrichtungen für Kinder und Jugendliche sowie berufliche Reha-Einrichtungen gezahlt wurden. Die Rentenversicherung blieb auch in 2022 im Rahmen des Reha-Budgets von 7,480 Mrd. Euro, das ihr für Reha-Leistungen gesetzlich vorgegeben ist.

Fazit

Den Zuwächsen bei den Fallzahlen und den Ausgaben für Reha und Vorsorge steht gegenüber, dass die Einrichtungen vor allem im Jahr 2020 hohe Verluste hatten und ihre Mehrausgaben durch Inflation und Personalkostensteigerungen nicht ausgeglichen wurden. Allein die inflationsbedingte Steigerung von 2019 zu 2022 machte 10,5 Prozent aus. In der gleichen Zeit stiegen die Reha-Ausgaben der Krankenkassen um sechs Prozent und die der DRV um fünf Prozent. Die Grundlohnsummensteigerung, die bei den Vergütungsverhandlungen zugrunde gelegt wird, betrug 8,5 Prozent. Allein an diesen Zahlen wird deutlich, dass die Reha- und Vorsorgeeinrichtungen erheblich unterfinanziert sind. Die leichten Steigerungen von 2021 zu 2022 können dies nicht ausgleichen.

 

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