Die Reha braucht Ihre Unterstützung. Geben Sie hier der Initiative „REHA. MACHT’S BESSER!“ Ihre Stimme:
Für die Reha stimmenErinnern Sie sich noch an Dima Symunyk und Anna Demydchyk, unser Paar beim #Montagslächeln? Die beiden arbeiten in den Reha-Kliniken Küppelsmühle in Bad Orb. Sie stammen aus der Ukraine und haben nach wie vor Familie dort. Wir nehmen großen Anteil an ihrer Situation. Als Initiative Reha. Macht’s besser! und auch der BDPK e.V. wollen mit diesem Interview ein Zeichen setzen für #StandWithUkraine.
Im Nachgang Ihres #Montagslächelns, Frau Demydchyk und Herr Symunyk, haben uns viele Fragen erreicht. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für die Beantwortung nehmen.
Was hat Sie dazu bewogen, gerade in einer Reha-Klinik Ihre Ausbildung zu machen und nun dort zu arbeiten? Sie hätten auch in einer anderen Unternehmen sowohl als Maler und Lackierer als auch als Arzthelferin Anstellungsmöglichkeiten finden können.
Wir beide haben in den Reha-Kliniken Küppelsmühle in Bad Orb FSJ gemacht. Es hat uns sehr gut gefallen dort zu arbeiten, wollten sehr gerne im Haus bleiben.
[Anmerkung der Redaktion: Ein freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) steht in Deutschland auch Bewerber:innen aus dem Ausland offen. Voraussetzungen sind neben den allgemeinen Voraussetzungen für ein FSJ Sprachkenntnisse auf B1-Niveau sowie eine Altersgrenze von 18 Jahren. Mehr Infos über das FSJ in Deutschland.
Wie erleben Sie den Bereich der medizinischen Rehabilitation in Deutschland? Gibt es ein ähnliches System, das auf Teilhabe ausgerichtet ist, in der Ukraine?
Wir sind sehr begeistert vom System der medizinischen Reha. Im Prinzip haben wir das gleiche System in der Ukraine, allerdings ist die Qualität in Deutschland ein paar Stufen höher. Die einzige echte Unterschied ist, dass wir keine Krankenversicherung in der Ukraine haben.
Das heißt, alle Reha-Maßnahmen müssen privat bezahlt werden?
Ja, manchmal übernimmt es das Land.
Da sind wir froh über unser Krankenversicherungssystem in Deutschland. Können Sie uns Ihren Arbeitsalltag beschreiben?
Dima Symunyk: Ich arbeite als Hausmeister mit der Fachrichtung Maler und Lackierer, mache aber auch viele andere Sachen. Hauptaufgabe ist die Innenausstattung, also die Innenräume der Klinik – Empfang, Verwaltungs-, Therapieräume und Patient:innen-Zimmer – herrichten. Manchmal geht etwas kaputt, das repariere ich. Und wenn Zimmer nach ein paar Jahren renoviert werden müssen, machen wir auch das selbst.
Anna Demydchyk: Ich mache eine Ausbildung als Medizinische Fachangestellte in der Kardiologie. Meine tägliche Aufgaben sind sowas wie EKG’s schreiben, kapillare/venöse Blutentnahme, Langzeit EKG oder Blutdruck, Terminausgabe für Patient:innen und Laborarbeit.
Vielen Dank für diese Einblicke. Nun noch zu den Fragen, die uns aufgrund der politischen Situation beschäftigen: Wie geht es Ihnen und Ihren Familien aktuell?
Uns geht es soweit gut, aber gedanklich sind wir immer daheim. Es ist schrecklich, was da alles abgeht, deshalb sind unsere Schwestern jetzt zu uns nach Deutschland gekommen. Unsere Eltern sind in der Ukraine geblieben.
Vor Ort schließen sich Menschen zusammen und leisten den russischen Besatzern würdigen Widerstand. Diese haben dort viel zu verlieren und möchten nicht alles dort lassen. Schwer sind die Luftangriffe. Die ukrainische Armee ist auf Europäische und Amerikanische Unterstützung angewiesen, um den Luftraum zu schützen.
Erhalten Sie Unterstützung von Ihrem Arbeitgeber? Ihren Kolleg:innen? Und wie sieht diese Unterstützung konkret aus?
Unser Arbeitgeber und viele Mitarbeiter:innen unterstützen uns sehr. Sie bieten fast endlos Hilfe an. Manche möchten spenden, manche haben Wohnung zu Verfügung, andere haben Klamotten für Flüchtlinge oder generell wird gefragt, wer uns wie helfen kann. Uns wurde auch erlaubt die Betriebsautos zu nutzen, weil wir kein eigenes Auto haben. Das hilft uns sehr und wir sind sehr dankbar.