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23.09.2022

Alarmierende Berichte zur Gesundheit der Jüngsten

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Reha und Vorsorge für Kinder- und Jugendliche stärken

Der Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen in Deutschland hat sich verschlechtert. Zu diesem alarmierenden Ergebnis kommen der Kindergesundheitsbericht 2022 der Stiftung Kindergesundheit und der DAK Kinder- und Jugendreport 2022.

Kind hockt zusammengekauert vor einem Bett
Depressionen bei Mädchen nehmen laut aktueller Studien im Alter zwischen 10 und 14 Jahren weiter zu. Foto: AdobeStock

Kindergesundheitsbericht 2022

Die Stiftung Kindergesundheit macht in ihrem Kindergesundheitsbericht 2022 deutlich, dass die soziale Herkunft von Kindern und Jugendlichen maßgeblichen Einfluss auf deren Gesundheitszustand hat. Außerdem bedroht der voranschreitende Klimawandel das gesundheitliche Wohl der Heranwachsenden.

Das in der UN-Kinderrechtskonvention verbriefte „erreichbare Höchstmaß an Gesundheit“ bleibt trotz der insgesamt guten Gesundheitschancen vielen Kindern in Deutschland verwehrt. Ursachen dafür sind vermeidbare strukturelle Defizite, so das Fazit des Berichts.

Die Themen der umfangreichen Publikation spiegeln die gesamtgesellschaftliche Dimension der Gesundheit von Kindern in Deutschland wider: Die Autorinnen und Autoren widmen sich bspw. der Wahrnehmung von Routineimpfungen und Vorsorgeuntersuchungen, analysieren den Einfluss sozioökonomischer Faktoren sowie die pandemie- und klimabedingten Einflüssen auf die seelische und körperliche Gesundheit der jungen Generation. Darüber hinaus werden allgemeine systemstrukturelle Fragestellungen und Probleme der pädiatrischen Versorgung in Deutschland deutlich gemacht. Der Kindergesundheitsbericht 2022 stellt für alle untersuchten Bereichen eine erheblichen Verbesserungsbedarf fest. Das Wohlergehen der jungen Generation muss in unserer Gesellschaft oberste Priorität haben und in politischen Entscheidungsprozessen mitgedacht werden  – so das Resümee des Autorenkollektivs.

DAK Kinder- und Jugendreport

Die mehr als 30 Monate andauernde COVID-19-Pandemie beeinflusst direkt und indirekt die Gesundheit und Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Aus den pandemiebegleitenden Maßnahmen, Belastungen im Familienleben (und den dort verfügbaren monetären und nicht monetären Ressourcen) sowie der allgemein veränderten Inanspruchnahme des medizinischen und nicht-medizinischen Versorgungssystems erwachsen während der Pandemie verschiedene Herausforderungen physischer, psychischer, sozialer als auch finanzieller Natur für ein gesundes Aufwachsen.

Der Kinder- und Jugendreport 2022 macht diese Auswirkungen sowie die Versorgungsherausforderungen sichtbar. Datengrundlage sind anonymisierte Abrechnungsdaten von rund 800.000 Kindern und Jugendlichen im Alter bis 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit versichert sind. Der Report basiert damit auf Daten von 5,7 % aller Kinder und Jugendlichen in der Bundesrepublik. Je nach Bundesland können über 10 % aller dort lebenden Kinder abgebildet werden. Analysiert wurden die Jahre 2018 bis 2021.

Die Gesundheitsfolgen auf einen Blick:

  • Die Häufigkeit von Arztkontakten hat in 2021 gegenüber den Vorjahren weiter abgenommen
  • +54 % mehr neu diagnostizierte Essstörungen bei Mädchen (15-17 Jahre)
  • +23 % mehr neu diagnostizierte Depressionen bei Mädchen (10-14 Jahre)
  • +24 % mehr neu diagnostizierte Angststörungen bei Mädchen (15-17 Jahre)
  • +15 % mehr neu diagnostizierte Adipositas-Fälle bei Jungen (15-17 Jahre)

Vor diesem Hintergrund benötigen viele Kinder und Jugendliche mehr denn je eine medizinische Rehabilitation. Doch trotz des hohen Bedarfs und der steigenden Nachfrage spitzt sich die angespannte wirtschaftliche Situation auch für die rund 50 auf Kinder und Jugendliche spezialisierten Rehakliniken in Deutschland dramatisch zu. Der BDPK sieht Politik und Kostenträger hier in der Verantwortung und sendet diesen Appell mit seiner Kampagne „Alarmstufe Rot für Reha und Vorsorge“  an jede/n Politiker:in und jede/r Funktionsträger:in in Bund, Ländern und Kommunen. Alles müsse dafür getan werden, dass die Versorgung der jungen Patientinnen und Patienten mit Rehabilitations- und Vorsorgeleistungen sichergestellt bleibt.

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