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06.12.2019

Traumjob: Sporttherapeut:in

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Die Reha braucht Ihre Unterstützung. Geben Sie hier der Initiative „REHA. MACHT’S BESSER!“ Ihre Stimme:

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Anja Riebesecker ist Sporttherapeutin in der Asklepios Klinik in Schaufling. Die 28-Jährige hat Sportwissenschaften studiert. Heute hilft sie Patientinnen und Patienten wieder in Bewegung zu kommen und fit für ihr Leben nach der Reha zu werden. Dafür ist sie weit weg von zu Hause in den Bayerischen Wald gezogen. Sie sagt: „Ich liebe meine Arbeit, weil ich den Menschen so viel Selbstständigkeit und Lebensfreude zurückgeben kann“. Wir haben Anja Riebesecker vier Fragen zu ihrem vielseitigen Beruf gestellt.

Sporttherapie: Action und Abwechslung

Frau Riebesecker, wie sieht Ihr Arbeitsalltag als Sporttherapeutin aus?

Anja Riebesecker: „Sehr abwechslungsreich! Ich habe die verschiedensten Patienten und mache je nach Verletzung oder Beschwerden ganz unterschiedliche Therapiearten mit ihnen. Entweder bin ich im Trainingsraum und zeige den Patientinnen und Patienten dort individuell Übungen an den Geräten oder ich bin mit Gruppen z. B. im Hallenbad, in der Turnhalle oder im Gehzentrum. Ich arbeite dann zum Beispiel mit Knie- und Hüftpatienten daran, ihre Muskeln wieder aufzubauen oder schule mit Bewegungstherapie die Wahrnehmung von neurologischen Patientinnen und Patienten. Und natürlich darf der Kardiosport auch nicht fehlen, denn wir wollen die Leute ja wieder richtig fit und belastbar machen.

Porträtfoto: Anja Riebesecker lacht in die Kamera.
Anja Riebesecker bringt die Patientinnen und Patienten in der Reha-Klinik Schaufling auf Trab. An ihrem Job liebt die Sporttherapeutin vor allem die große Abwechslung, die unterschiedliche Temperamente und Krankheitsbilder mit sich bringen. (Foto: Anja Prestel/BDPK)

Wie funktioniert das konkret?

„Ein Beispiel: Ein älterer Herr, der sich bei einem Sturz die Hüfte gebrochen hat, ist sehr geschwächt. Ich übe mit ihm auf dem Sitzfahrrad und mache Übungen am Seilzug. So baut er allmählich wieder Muskeln und Kraft auf. Wenn jemand extrem geschwächt ist und nicht selbständig sitzen kann, nutzen wir das passive Programm der Sitzfahrräder. Dann bewegt ein Motor mit zehn bis zwanzig Umdrehungen pro Minute die Arme oder Beine. Das ist der erste Schritt zurück in die Beweglichkeit. Neben dem angeleiteten Training bekommen alle Patientinnen und Patienten einen Trainingsplan und eine Einweisung. Sie können dann jederzeit selbständig im Trainingsraum üben. Für Menschen, die nicht selbst kommen können – weil sie noch nicht kräftig genug sind oder wegen einer Demenzerkrankung – gibt es einen Hol- und Bringdienst. “

POWERDUO: PHYSIO- UND SPORTTHERAPIE

Die Sporttherapie ist eine aktive Behandlungsform, bei der Sportarten oder spezielle Übungen eingesetzt werden, um Krankheiten vorzubeugen oder zu heilen. Sie bezieht auch die Psyche mit ein. Sporttherapie findet meist in der Gruppe statt. In der Physiotherapie werden Patientinnen und Patienten aktiv mit Krankengymnastik, aber auch rein passiv und physikalisch behandelt, etwa durch Massagen oder Lymphdrainagen. Sie kommt auch für körperlich stark eingeschränkte Menschen in Frage: Meist findet Physiotherapie in Einzelstunden statt.

Motivation für das Leben nach der Reha

Wie motivieren Sie die Patientinnen und Patienten?

„Gerade, wenn sie denken ´ich schaff das nicht´. Dann sag ich ihnen ´Kommt‘s, das probieren wir aus, jetzt bin ich da, des schaff ma scho!´ Mit dieser Hilfe kommen sie wieder in Bewegung und fahren immer öfter Fahrrad oder gehen immer besser – was ihnen auch hilft, nach der Reha wieder gut im Alltag klar zu kommen. Wichtig ist dabei vor allem auch der Aufbau von Eigenständigkeit, denn die Patientinnen und Patienten sollen viel selber machen. Viele konnten sich drei oder vier Wochen gar nicht bewegen und haben deshalb Muskeln abgebaut. Wir trainieren sie dann gemeinsam wieder auf, damit sie wieder selbstständig stehen oder gehen können. Damit fördern wir auch die Mobilität, die Wahrnehmung und den Gleichgewichtssinn – und das macht die Leute fit für ihr Leben nach der Reha. Deshalb geben wir unseren Patientinnen und Patienten Übungen für zuhause mit, mit denen sie weiter machen können.“

Anja Riebesecker trainiert mit einer Patientin in einem Sportraum.
„Des geht scho, des schaff ma gemeinsam!“ Anja Riebesecker motiviert und unterstützt die Patientinnen und Patienten, wo es nur geht, damit sie wieder fit für den Alltag nach der Reha werden. (Foto: Anja Prestel/BDPK)

Worauf freuen Sie sich morgens am meisten?

„Auf mein tolles Team und darauf, gemeinsam mit ihm die Patientinnen und Patienten auf Trab zu bringen! Ich bin auch immer gespannt, was für Herausforderungen wir heute gemeinsam begegnen müssen – denn jeder Tag ist anders, genauso wie die Menschen und ihre Verletzungen.“

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