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01.09.2021

Long-Covid bei Kindern

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„Eigentlich kann ich jetzt wieder alles machen wie vor meiner Erkrankung. Ich war in der Turnhalle, kann wieder rumrennen und herumlaufen,“ sagt die 12-jährige Kunstrad-Leistungssportlerin über ihre Reha in der Rehabilitationsklinik für Kinder und Jugendliche an den Fachkliniken Wangen. Auch ihre Eltern sind erleichtert, dass sich der Zustand ihrer Tochter derart gebessert hat.

Doch der Weg dahin war weit.

Die Patientin mit ihrer Mutter während der Reha-Maßnahme. (c) Waldburg-Zeil Kliniken

PIMS als Folge von Covid19

Im Frühjahr 2021 erkrankte das Mädchen aus vollständiger Gesundheit heraus an einem schweren Inflammationssyndrom. Zunächst vermuteten Eltern und Ärzte einen banalen Infekt, doch zu Bauchweh, Fieber und Appetitlosigkeit kamen Atembeschwerden; das Fieber stieg auf über 40 Grad Celsius. Der Gesundheitszustand verschlechterte sich rapide.

Es handelte sich um ein sogenanntes inflammatorisches Multiorgan-Syndrom

Prof. Dr. Rosenecker, Chefarzt der Kliniken für Pädiatrische Pneumologie und Allergologie an den Fachkliniken Wangen – erläutert: „Das als PIMS* abgekürzte Inflammatorische Syndrom steht für pädiatrisches inflammatorisches Multiorgan-Syndrom (paediatric inflammatory multisystem syndrome) und beschreibt eine seltene, aber schwere Spätfolge einer Coronavirus-Infektion bei Kindern und Jugendlichen. Hierbei können theoretisch alle Organe betroffen sein. Gefürchtet ist eine Beteiligung des Herzens, die zu bleibenden Spätfolgen führen kann.“

PIMS als Folge von Covid19

Hatte die Patientin denn vorher eine Corona-Infektion? Das lässt sich nur vermuten, denn PIMS ist eine zwar seltene, aber schwerwiegende Folge einer oft symptomfreien Corona-Infektion. Michael Schroth, Chefarzt der Cnopf’schen Kinderklinik beschreibt PIMS als Amoklauf des Immunsystems.

Das Syndrom selbst ist – ist die Diagnose einmal gestellt – gut behandelbar. Doch der Körper ist danach oft sehr geschwächt. Die 12-jährige Patientin der Fachkliniken Wangen kam zunächst im Rollstuhl nach Hause; konnte kaum 50 Meter allein gehen. Sie und ihre Eltern wollten den Pessimismus der behandelnden Ärzt:innen hinsichtlich Besserung aber nicht teilen und stellten einen Eilantrag auf eine medizinische Rehabilitationsmaßnahme.

Rehabilitation – der Schlüssel zur Genesung

Die 8-wöchige Reha trat das Mädchen in Begleitung ihrer Mutter an. Weil ihre körperliche Verfassung so schlecht war, bekam die Patientin zu Beginn der Reha vor allem Einzeltherapien. Im Verlauf der Rehabilitationsmaßnahme konnten zunehmend Gruppentherapien integriert werden.

Heute sieht die Prognose der behandelnden Ärzt:innen wesentlich optimistischer aus. Ihre Hobbies Kunstradfahren, und sogar das Saxophonspiel, wird die 12-Jährige mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder aufnehmen können. Der Gesundheitszustand des Mädchens ist fast auf dem Vorerkrankungsniveau wiederhergestellt.

Wir freuen uns mit ihr über diesen Erfolg!

*Im Zeitraum Mai 2020 bis Mai 2021 wurden Laut der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) 297 Fälle von PIMS nachgewiesen.

 

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