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30.01.2021

Long Covid Syndrom – Was leistet eine Reha?

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„Ich muss etwas schmunzeln beim Begriff ‚typischer Long Covid Patient‘,“ sagt Professor Andreas Dösch, Chefarzt der Parkklinik in Bad Salzungen, im MDR-Interview,“ weil es einfach eine echte Multi-System-Erkrankung ist.“ Beim Long Covid Syndrom nach einer Covid19-Erkrankung können extrem viele verschiedene Organe unterschiedlich betroffen sein. Deswegen ist eine individuelle und interdisziplinäre Therapie in der Rehabilitation essentiell für Patient*innen. Der MDR liefert einen Einblick in den langen Weg eines Covid19-Patienten und die Long Covid Reha in unserer Mitgliedsklinik Parkklinik in Bad Salzungen.

Was bedeutet Long Covid für Patient*innen?

Von Long Covid sprechen Ärzte, wenn Symptome mehr als 12 Wochen nach der Akutinfektion mit Covid19 bestehen bleiben. Dabei können diese Symptome auch erst nach der akuten Erkrankung auftreten. Bekannt sind:

  • Herzrasen
  • Kurzatmigkeit
  • Depressionen oder depressive Verstimmungen
  • Schwindel
  • Geruchs- und Geschmacksverlust
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Konzentrations- und Schlafstörungen

Gerade Konzentrationsschwierigkeiten sind „im beruflichen Alltag natürlich ein großes Problem,“ sagt Professor Dösch. Auch der Patient, den der MDR begleitete, berichtet von den Schwierigkeiten der Wiedereingliederung und der großen Herausforderung sich zu konzentrieren. Er arbeitet in seinem Beruf sechs Stunden am Tag. Drei Monate hat er an Covid19 verloren, wie der MDR es formuliert.

Wie sieht eine Long Covid Reha aus?

Führend steht in der Asklepios Parkklinik laut Professor Dösch die Behandlung der Belastungsatemnot, aber auch Ruheatemnot im Vordergrund. Dafür werden Patient*innen zeitnah nach der Aufnahme interdisziplinär betreut. Die Reha-Klinik in Bad Salzungen verfügt unter anderem über eine Hals-Nasen-Ohren-Unterabteilung. So können beispielsweise die Geruchs- und Geschmacksstörungen direkt auch von einem HNO-Arzt mit beurteilt werden.

Die Patient*innen haben in der Regel einen langen Aufenthalt auf einer Intensivstation hinter sich. Deshalb stehen Einzelphysiotherapien ebenso auf dem Therapieplan wie logopädische Behandlungen. Auch eine psychotherapeutische Betreuung ist fester Bestandteil der Long Covid Reha. Dabei werden individuell Einzeltherapien wie Gruppengespräche angeboten. Letztere empfinden Patient*innen, so Dösch, als besonders bereichernd für den Therapieerfolg.

Wann bekommen Patient*innen einen Reha-Platz?

Die Nachfrage nach interdisziplinären Covid-19-Behandlungsangeboten im Anschluss an den Akutaufenthalt ist sehr hoch. Weil das Erkrankungsbild relativ neu ist, mussten die richtigen Therapiestrukturen erst geschaffen werden. Auch aktuell sind diese in der Fläche noch nicht gegeben. Der Anspruch ist: qualitativ hochwertig und interdisziplinär.

In Bad Salzungen können Patient*innen schnell ein Therapieangebot bekommen. Dies liegt vor allem an der etablierten Zusammenarbeit mit vielen Akutkrankenhäusern. Auch über die Dauer der Rehabilitationsmaßnahme hinaus besteht das Therapieangebot fort. Zusätzliche ganzheitliche Angebote im Bereich der sogenannten intensivierten Rehabilitationsnachsorge (IRENA) für Long Covid Patient*innen können unterstützend verordnet werden. Hierfür gibt es rechtliche Voraussetzungen. So kann die Reha-Einrichtung ein strukturiertes und auf den Patienten abgestimmtes Nachsorgeangebot aus einer Hand anbieten.

Was leistet Reha für die Long Covid Forschung?

„Auch die Patienten, das wird in meinen Augen im gesellschaftlichen Diskurs immer etwas unterschlagen, die als genesen gelten, leiden eben sehr oft noch an Langzeitfolgen der Akutinfektion. Und in meinen Augen ist das definitiv ein Thema, was einer gewissen Aufmerksamkeit bedarf und wir brauchen, um das zielgerichtet beurteilen zu können, strukturierte Langzeitdaten,“ erläutert Dösch. Deswegen ist die strukturierte Nachsorge ein wesentlicher Baustein bei der Erforschung von Covid19 und den Langzeitfolgen der Erkrankung.

Sehen Sie sich den ganzen MDR-Beitrag, inklusive Interviews, an.

Auch die Patienten, die als genesen gelten, leiden eben sehr oft noch an Langzeitfolgen der Akutinfektion. Und in meinen Augen ist das definitiv ein Thema, was einer gewissen Aufmerksamkeit bedarf und wir brauchen, um das zielgerichtet beurteilen zu können, strukturierte Langzeitdaten.

Professor Andreas Dösch, Professor Andreas Dösch, Chefarzt der Parkklinik in Bad Salzungen
Professor Dr. med. Andreas Dösch ist Chefarzt der Asklepios Parkklinik in Bad Salzungen mit den Schwerpunkten Innere Medizin, Schwerpunkte Pneumologie, Kardiologie; Zuständigkeitsbereich Pneumologie/Onkologie.
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