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08.02.2021

Rehabilitation bei Epilepsie

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Was bringt Reha bei Epilepsie? Interview mit Prof. Dr. med. Peter Young, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Neurologie im Medical Park Bad Feilnbach Reithofpark. Als Facharzt für Neurologie mit den Zusatzqualifikationen Intensivmedizin und Schlafmedizin ist Professor Dr. med. Peter Young ein ausgewiesener Spezialist für die gesamte Bandbreite der Neurologie.

Prof. Dr. med. Peter Young im Gespräch mit einem Therapeuten (vor Corona).
Prof. Dr. med. Peter Young leitete sechs Jahre das Institut für Schafmedizin und Neuromuskuläre Erkrankungen am Universitätsklinikum Münster (UKM), in das eine Sektion für Epileptologie integriert war. Er verfügt daher über langjährige Erfahrungen in der Epilepsie-Behandlung.

Welche Auswirkungen hat die Epilepsie auf den Alltag?

Die Möglichkeit eines epileptischen Anfalls schränkt das Leben der Betroffenen ein, so können viele Dinge, wie beispielsweise Autofahren oder gefährliche Aktivitäten wie Klettern, nicht ausgeübt werden. Dazu kommt die Sorge vor der Stigmatisierung durch einen Anfall in der Öffentlichkeit. Einige Antiepileptika, vorwiegend die der älteren Generation, beeinträchtigen die kognitiven Fähigkeiten und es kann zu einer vermehrten Schläfrigkeit und kommen.

Wie verläuft eine Rehabilitation bei Epilepsie?

Landläufig denken viele Menschen, eine Epilepsie sei angeboren. Dies ist eine mögliche Ursache, aber genauso kann es in Folge einer neurologischen Erkrankung, wie Schlaganfall, Hirntumor und entzündliche Hirnerkrankung zu einer sogenannten Begleitepilepsie mit einem chronischen Verlauf kommen. Deshalb profitieren zum Beispiel auch neurologische Patienten mit von einer Rehabilitationsklinik mit Epilepsiekonzept. So können von Anfang an die günstigen Faktoren für den Krankheitsverlauf erworben werden.

Während einer Rehabilitation von Epilepsie-Patienten stehen vor allem sozialmedizinische Aspekte im Vordergrund. Insbesondere die Integration ins soziale Umfeld ist wichtig. Mithilfe einer optimalen medikamentösen Einstellung und der Vermittlung von gezielten Copingstrategien (Bewältigungsstrategien), wird der Zugang zu krankheitsbewältigenden Ressourcen gefördert. So gehört etwa dazu, Anfallsauslöser wahrzunehmen und diese zu meiden. Dazu zählen Alkoholkonsum oder Stress. In der Rehabilitation erlernen Patient*innen eine regelmäßige Tagesstruktur mit geregeltem Schlafrhythmus, was den Epilepsieverlauf günstig beeinflusst.

Epilepsie ist kein Hinderungsgrund für eine berufliche Tätigkeit, daher erfolgt in der Reha auch eine Beratung über mögliche Berufsfelder für jungen Menschen ohne eine Berufsausbildung, Möglichkeiten der Arbeitsplatzoptimierung und Beratung zur stufenweise Wiedereingliederung.

Wovon profitieren Betroffene nach einer Rehabilitation? Was bringt eine Reha?

Menschen, die an einer Epilepsie erkrankt sind, lernen ihren Alltag besser meistern, erleben eine abgestimmte Medikamentation als hilfreich, können auslösendes Verhalten, wie Schlafentzug, bewusst vermeiden und dank des gestärkten Selbstbewusstseins können sie entspannter mit der „Fallsucht“ umgehen – welche nach wie vor stigmatisiert wird. Durch die Mitbetrachtung der Begleitsymptome – zu den häufigsten zählen Depression und Schlafstörungen – kommt es auch hier zu einer spürbaren Besserung.

Dank einer Rehabilitation werden die Betroffenen zur Fachfrau und zum Fachmann der eigenen Erkrankung.

Außenansicht des Medical Park Bad Feilnbach Reithofpark.
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