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14.10.2025

Rehabilitation dient der besseren Versorgung von Menschen mit Demenz

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Angesichts der steigenden Zahl von Menschen mit Demenz fordert die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG), Reha stärker in die Versorgung dieser Patientengruppe zu integrieren. Der aktuelle Welt-Alzheimer-Bericht 2025 von Alzheimer’s Disease International (ADI), der am 18. September veröffentlicht wurde, stellt klar: Reha kann wesentlich dazu beitragen, Lebensqualität und Selbstständigkeit zu erhalten und muss als essenzielles Glied in der Versorgungskette etabliert werden.

Frau hilft altem Mann beim Schreiben

Reha wird in der Demenzversorgung unterschätzt

In Deutschland leben derzeit rund 1,8 Mio. Menschen mit einer Demenzerkrankung, jährlich kommen etwa 400.000 Neuerkrankungen hinzu. Trotz dieser hohen Zahlen wird das Potenzial der Reha noch zu selten genutzt. Oft steht die Behandlung körperlicher Folgeerkrankungen, beispielsweise nach Frakturen oder Operationen im Vordergrund. Eine gezielte Reha, die auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz eingeht, wird noch zu selten verordnet.

„Reha für Menschen mit Demenz hat das Ziel, vorhandene Fähigkeiten und Ressourcen zu fördern“, betont Saskia Weiß, Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft. „Damit kann insbesondere in der frühen und mittleren Krankheitsphase die Selbstständigkeit erhalten, die Lebensqualität verbessert und die Pflegebedürftigkeit hinausgezögert werden.“ Ein wichtiger Bestandteil sei dabei auch die Einbeziehung der Angehörigen, um das häusliche Umfeld nach der Reha so zu gestalten, dass Betroffene möglichst lange ein eigenständiges Leben führen können.

Versorgungslücken

Derzeit sind spezialisierte Reha-Angebote für Menschen mit Demenz in Deutschland nur sehr eingeschränkt verfügbar. Viele Betroffene erhalten keine Reha-Leistungen, weil ihnen eine Reha-Fähigkeit abgesprochen wird oder weil es an passgenauen, auch mobilen Angeboten fehlt. Erst seit 2022 besteht ein Anspruch auf Reha-Sport bei Demenz – doch auch hier mangelt es vielerorts an geeigneten Kursen und Einrichtungen.

Diese Versorgungslücken führen dazu, dass viele Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen auf sich allein gestellt bleiben. Dabei zeigen wissenschaftliche Erkenntnisse, dass Reha einen entscheidenden Beitrag leisten kann, um Alltagskompetenzen zu stärken, Teilhabe zu sichern und Pflegekosten langfristig zu senken.

Reha als gesellschaftliche und ökonomische Investition

Der Welt-Alzheimer-Bericht verweist auch auf den wirtschaftlichen Nutzen rehabilitativer Maßnahmen. Weltweit werden die Kosten im Zusammenhang mit Demenz bis 2030 auf 2,8 Billionen US-Dollar jährlich geschätzt. Auch in Deutschland steigen die Ausgaben für Pflege und Versorgung stetig. Eine Stärkung rehabilitativer Ansätze könnte dazu beitragen, Pflegebedürftigkeit hinauszuzögern und so auch volkswirtschaftliche Entlastungen zu erzielen.

„Selbst kleinste Fortschritte in der Reha können Leben verändern“, betont Paola Barbarino, CEO von Alzheimer’s Disease International. „Gesundheitssysteme müssen Reha für Demenz ebenso selbstverständlich anbieten wie bei Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen. Es ist an der Zeit, Reha als festen Bestandteil der Demenzversorgung zu etablieren.“

Spezialisierte Rehakliniken legen den Schwerpunkt der Behandlungen auf die Linderung der Symptome durch Medikamente, kognitive Trainings und Therapien.  Das Rehaportal hilft bei der Suche geeigneter Rehakliniken für Demenz.

Forderungen an die Politik

DAlzG und ADI fordern die Bundesregierung auf, die Reha für Menschen mit Demenz konsequent zu fördern. Dazu gehören:

  • die strukturelle Verankerung rehabilitativer Angebote in der Regelversorgung,
  • der Ausbau mobiler und teilstationärer Reha-Modelle,
  • die Qualifizierung von Fachkräften mit spezifischer Demenzexpertise,
  • die Bereitstellung von Wissen und Unterstützungsinstrumenten für Angehörige.

Ziel müsse es sein, Menschen mit Demenz ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen – und Reha als unverzichtbaren Bestandteil einer ganzheitlichen Versorgung zu begreifen.

Download Welt-Alzheimer-Bericht 2025.

In Deutschland leben derzeit rund 1,8 Mio. Menschen mit einer Demenz, etwa zwei Drittel davon werden zu Hause von Angehörigen betreut. Ohne medizinische Fortschritte wird die Zahl der Betroffenen bis 2050 auf bis zu 2,7 Mio. steigen. Die Stärkung rehabilitativer Strukturen ist daher nicht nur eine medizinische, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe.

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