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11.05.2023

Alltag einer Sprachtherapeutin

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Carolin Möhlig aus dem Reha-Zentrum Roter Hügel berichtet von ihrem Arbeitsalltag und ihren Beweggründen für ihre Berufswahl.

Carolin Mehlig ist Sprachtherapeutin im Reha-Zentrum Roter Hügel

Frau Möhlig, warum sind Sie Sprachtherapeutin geworden?

Ich wusste, dass ich mit Menschen arbeiten möchte. Anfangs dachte ich, die Arbeit mit Kindern sei etwas für mich. Während meines Bundesfreiwilligendienstes in einer neurologischen Rehaklinik merkte ich dann, dass mir die Arbeit mit Erwachsenen und besonders die Tätigkeit in der Neurologie Spaß machen. Das Vertrauensverhältnis zwischen Patient:innen und Therapeut:innen, das bei der Sprachtherapie entsteht, beeindruckte mich besonders.

Seit wann arbeiten Sie in Ihrem Beruf?

Seit 2018.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

Ich bekomme jeden Tag einen neuen Arbeitsplan. Die Patient:innen kommen zu mir in den Therapieraum im Reha-Zentrum oder werden dorthin gebracht. Schwer betroffene Patient:innen sehen meine Kolleginnen und ich einmal oder mehrmals täglich in Einzel- und Gruppentherapien.

Wie sieht eine typische Behandlung aus?

Bei neurogenen Schluckstörungen leiten wir die Patient:innen zu Kräftigungsübungen für die Zungen-, Rachen- und Kehlkopfmuskulatur an. Man kann die Schluckmuskulatur nämlich genauso trainieren wie zum Beispiel den Bizeps. Außerdem geben wir Hinweise dazu, wie das Schlucken von Speisen und Getränken beispielsweise durch eine Haltungsveränderung erleichtert werden kann.

Welche Beschwerden kommen bei Ihren Patient:innen am häufigsten vor?

Wir behandeln Patient:innen mit neurogenen Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen sowie Gesichtslähmungen. Manchmal kommt eine bestimmte Einschränkung besonders häufig vor, aber im Großen und Ganzen ist im Arbeitsalltag meist alles dabei.

Gehen Ihnen die Geschichten der Patient:innen manchmal unter die Haut?

Ja. Vor allem schwer Betroffene mit Einschränkungen der Sprache und des Schluckens haben oft einen hohen Leidensdruck.

Wie gehen Sie damit um?

Ich arbeite mit den Patient:innen an ihren Zielen und freue mich gemeinsam mit ihnen über Fortschritte, die ihre Lebensqualität verbessern − auch, wenn es manchmal nur kleine Fortschritte sind. Außerdem ist der Austausch mit dem Team hilfreich, wenn mich der Umgang mit schwer betroffenen Patient:innen belastet.

Wie wird man denn eigentlich Sprachtherapeut:in?

Es gibt die Möglichkeit, eine Ausbildung zur Logopädin bzw. zum Logopäden zu machen. Das dauert drei Jahre und man beendet sie mit einem staatlichen Examen. Es gibt auch verschiedene Studiengänge mit unterschiedlich hohem Praxisanteil, zum Beispiel das Studium der Logopädie, Sprachtherapie oder klinischen Linguistik. Dafür braucht man je nach Abschluss auch mindestens sechs Semester.

Und welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

Es gibt ein großes Angebot an Fortbildungen, bei denen man die Anwendung von Therapiemethoden lernt, die man in der täglichen Arbeit einsetzen kann.

Kurz zusammengefasst: Welche drei Eigenschaften sollte man für Ihren Beruf mitbringen?

Man sollte Patient:innen motivieren können und Einfühlungsvermögen sowie Geduld haben.

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