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Für die Reha stimmenIn der häuslichen Nachsorge sind etwa 70 Prozent der Schlaganfall-Betroffenen nicht ausreichend versorgt. Zu diesem Ergebniss kommt eine Befragung der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, die anlässlich des Welt-Schlaganfalltags am 29. Oktober 2024 veröffentlicht wurde. Viele der Patient:innen wünschen sich mehr Reha-Maßnahmen.
Wie es Schlaganfall-Patient:innen im Krankenhaus ergeht, ist statistisch gut belegt. Doch wie leben sie Jahre später mit den Folgen der Erkrankung? Die Antwort darauf gibt eine Befragung der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe von rund 1.000 Betroffenen aus ganz Deutschland zu ihrer Situation.
Ein Großteil der Betroffenen hat auch Jahre nach dem Schlaganfall mit den Folgen zu kämpfen. Viele bewerten die Hilfe, die sie erhalten als mangelhaft. 70 Prozent der Teilnehmenden wünschen sich in mindestens einem Bereich mehr Hilfestellungen. Bei den meisten (51 Prozent) betrifft es unterstützende Maßnahmen bei den körperlichen Folgen des Schlaganfalls. Und zwar unabhängig davon, ob der Schlaganfall kürzlich geschah oder bereits Jahre zurückliegt. Die Studie macht ebenfalls deutlich: ein Schlaganfall geht für die Betroffenen mit tiefen sozialen Einschnitten einher.
Zu den ernüchternden Fakten der Befragung zählt auch, dass 41 Prozent der Befragten angaben, sie benötigten mehr Therapien oder Rehabilitationsmaßnahmen, als sie erhalten. 33 Prozent der Erkrankten kämpfen mit den psychischen Beeinträchtigungen und wünschen sich mehr Unterstützung bei deren Bewältigung. Und 28 Prozent benötigen mehr Hilfe bei der Einstellung ihrer Risikofaktoren, also im Umgang mit ihrer Medikation oder bei der Umstellung ihres Lebensstils – die wichtigste Maßnahme, um einen wiederholten Schlaganfall zu vermeiden.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz schätzt die ambulante Betreuung von Schlaganfallpatient:innen ebenfalls kritisch ein. „Während die Zahl der Hausarztpraxen konstant blieb, nahm in den letzten fünf Jahren die Zahl der Neurologen um 20 Prozent auf rund 9.650 zu. Doch die Studie legt den Finger in die Wunde. Denn Schlaganfallpatienten werden nach der Entlassung aus dem Krankenhaus unzureichend versorgt“, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Hausarzt, Facharzt, Therapeuten und Rehabilitation funktioniere viel zu oft nicht.
Verloren gegangene Fähigkeiten möglichst weitgehend wiederherzustellen oder zu kompensieren und so ein Höchstmaß an Lebensqualität sowie eine Rückkehr in den Alltag zu ermöglichen – das sind die Ziele einer Reha nach Schlaganfall. Unser Fachartikel „Lass dich nicht entmutigen“ beschreibt wie eine Reha-Maßnahme Betroffenen helfen kann.